Warte, bald ruhest auch du by Ann Granger

Warte, bald ruhest auch du by Ann Granger

Autor:Ann Granger [Granger, Ann]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2011-02-01T23:00:00+00:00


»Wissen Sie, ich finde, Steve hat recht, und es wäre am besten, wenn der junge Mann mit Jessica von hier fortginge«, sagte sie viel später, als sie und Markby in Lauras Küche beim Kaffee saßen.

»Ich war erstaunt, daß Alwyn sich so aufgeführt hat«, gestand Markby. »Besonders weil er mir vor nicht allzulanger Zeit erklärt hat, seine Schwester müßte mehr junge Freunde haben und nicht die Hälfte ihrer Zeit mit der alten Dolly Carmody verbringen.«

»Junge Freunde im allgemeinen sind nicht das gleiche wie ein einzelner junger Mann«, sagte Meredith weise. »Er ist schon ein ziemlich schwieriger Typ, dieser Alwyn, nicht wahr? Es war ihm nicht einmal recht, daß ich mir die Ruine des Gebetshauses ansehen wollte. Sie scheinen auf dieser Farm niemanden außer der engsten Familie zu dulden. Kein Wunder, daß sie so abweisend und unfreundlich wirkt.«

»Ich bin froh, daß Sie das auch so empfunden haben, hab schon geglaubt, das sei nur eine Einbildung von mir. Nein, Steve hat ganz recht, und das nicht nur im Hinblick auf Jessica. Alwyn müßte auch weg. Er ist unglücklich, und das macht ihn verbittert. Wie Steve gesagt hat, war er nicht immer so. Er war ein fröhlicher Kerl. Wahrscheinlich hat Steve auch mit den Eltern Winthrop recht, auch wenn er ein bißchen schroff war. Die Winthrops sitzen seit Generationen auf Greyladies, und für sie ist es natürlich der Mittelpunkt der Welt.«

Er beobachtete sie, als sie Kaffee einschenkte, und fügte hinzu: »Es ist seltsam, Sie hier mit Lauras Kaffeetasse in Lauras Sessel sitzen zu sehen.«

»Wie sie wohl in Frankreich zurechtkommen?« fragte Meredith hastig.

»Im Zelt mit vier Kindern? Es muß ein Alptraum sein.«

»Ich bewundere Laura«, sagte Meredith aufrichtig. »Um mit Karriere, Kindern und einem Haus fertig zu werden, dazu braucht man Kraft.«

»Und Sie glauben nicht, daß Sie’s versuchen möchten?« Seine Augen begegneten den ihren über das Kaffeegeschirr hinweg.

Es folgte eine kleine, peinliche Pause. »Nein, nicht wirklich.« Meredith lächelte schief. »Ehrlich, Alan, mir muß der häusliche Instinkt fehlen.«

»Es geht nicht nur darum, Hausfrau zu spielen.« Sie antwortete nicht, und er beugte sich über den Tisch und küßte sie ohne Vorwarnung auf den Mund.

Verdammt! dachte sie. Das war der Augenblick, von dem sie immer gewußt hatte, daß er kommen würde, und sie war nicht bereit, sich damit auseinanderzusetzen; noch nicht. »Es ist nicht genug, Alan«, sagte sie zurückweichend. »Ich mag Sie sehr. Ich würde sogar gern mit Ihnen schlafen. Es wäre sehr schön. Aber ein ganzes gemeinsames Leben zu planen, das muß etwas anderes sein, als nur das Bett miteinander zu teilen.«

»Ich habe gedacht, wir teilen auch noch andere Dinge miteinander.«

»Ja, aber letztlich haben wir unterschiedliche Vorstellungen vom Leben. Ich wäre eine miserable Hausfrau.«

Er leerte seine Tasse und nahm seine Schlüssel vom Tisch. »Wenn ich nur jemanden wollte, der mein Haus in Ordnung hält, hätte ich mir längst jemanden gesucht. Aber vielleicht haben Sie recht. Ich war früher ein lausiger Ehemann, das haben meine Exfrau und ihr Anwalt mir zumindest zu verstehen gegeben, und ich würde wieder genauso lausig sein.« Er stand auf. »Zeit zu gehen. Morgen früh haben wir Fallbesprechung.



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